D | E  

Neuste Beiträge

HOIO und Cookuk

  • Das Tagebuch von Raum Nummer 8 (Susanne Vögeli und Jules Rifke)
  • HOIO-Rezepte in der Kochschule – das andere Tagebuch

Etwas ältere Beiträge

Grosse Projekte

Mundstücke

Gewürze aus Santa Lemusa

Abkürzungen

Das delikate Innere der Drumsticks ist von einer holzig-fasrigen Schale umgeben, die auch nicht weich gekocht werden kann.

Drumsticks

Die Früchte des Meerrettich- oder Pferderettichbaums werden 15 bis 120 cm lang, sehen aus wie Trommelschlägel und sind fast ebenso hart – weshalb sie in den englischsprachigen Ländern Drumsticks genannt werden. Einen deutschen Namen hat das Gemüse nicht. Der Pferderettich-Baum stammt ursprünglich aus der Himalaya-Region, kommt heute aber weltweit in den Tropen und Subtropen vor – auch auf Santa Lemusa finden sich einige Exemplare.

Charakter & Verwendung

Der Pferderettichbaum gehört zur Familie der Moringagewächse, die nur aus nur einer einzigen Gattung besteht, nach der sie auch benannt wurde. Von diesem Vielzweckbaum können die Blätter, die Samen (für Öl), die Wurzeln (für medizinische Zwecke) und vor allem auch die Früchte verwendet werden. Die Blätter werden oft wie Spinat zubereitet – etwa mit Linsen oder Kartoffeln. Sehr junge, unreife Früchte können wie Bohnen verkocht werden – sie werden bereist 40 Tage nach der Blüte geerntet. Im Handel findet man in der Regel etwas ältere Exemplare, deren zartes Inneres von einer zähen, holzig-faserigen Hülle umgeben ist, die sich auch nicht weich kochen lässt. Man kann diese Früchte schälen – das feine Fruchtfleisch im Innern zerfällt jedoch dann beim Kochen. Oft werden die Drumsticks in rund 2 cm lange Stücke geschnitten und in Sambars oder andern Gemüsegerichten mitgekocht. Beim Essen muss man dann allerdings dann die harten Fasern ausspucken, was bei viel Sauce nicht eben elegant ist.

Die Drumsticks haben einen ganz eigenen, vollen und ganz leicht bitteren Geschmack, der ein wenig an Artischocke, fast stärker noch an Spargel und auch ein bisschen an Avocado erinnert. Wegen dieses delikaten Aromas ist unsere liebste Zubereitungsart auch denkbar einfach: Man wäscht die Früchte und schneidet sie in rund 3 cm lange Stücke. Dann kocht man etwas Wasser mit ganz wenig Salz auf und lässt die Drumsticks darin fünf Minuten garen (die Früchte haben von Natur aus einen hohen Salzgehalt, weshalb man je nach Geschmack auch ganz auf Salz im Kochwasser verzichten kann). Abgiessen und sofort verzehren. Natürlich isst man nur das innere, weich gekochte Fleisch – zum Beispiel indem man die Früchte mit den Fingern oder den Zähnen öffnet und das Innere dann, ähnlich wie bei Artischocken, mit den Zähnen abzieht. Man kann etwas Zitrone zu den Drumsticks reichen – eigentlich aber schmecken sie pur am besten. Wir servieren sie am liebsten mit einem Glas Weisswein zum Aperitif.

Systematik & weitere Namen

Familie: Moringaceae (Moringagewächse oder Bennussgewächse)

Wissenschaftlich: Moringa oleifera

Deutsch: Meerrettichbaum, Pferderettichbaum
Englisch: horse radish tree

Quellen

First Publication: 2-2008

Modifications: 3-3-2009, 3-10-2011