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Bis 2006 fand man dieses Bild auf allen Dyab-la-Dosen aus dem Sortiment von HOIO.

Schwarze Bohnen

Die Schwarze Bohne, auf Santa Lemusa Dyab-la genannt, ist eine kleine, leicht nierenförmige und aussen lackschwarze Bohne mit einem weissen Kern. Sie wird meist gekocht oder gebraten zu Reis und Fleisch gereicht. Die Bohne hat ein leicht süssliches Aroma und einen gleichzeitig herben wie auch weichen Geschmack. Dyab-la wird für Gemüsebeilagen, Eintöpfe, Salate und Pürees verwendet. Der eigentümliche Name geht vermutlich auf ein altes Märchen zurück. Dyab-la gehört zur Gattung von Phaseolus vulgaris und da zur Varietät Nanus Ascheron, der sogenannten Buschbohne.

Verwendung

Die getrockneten Bohnen müssen erst kalt abgespült und mindestens 8 bis 12 Stunden eingeweicht werden. Einfach zubereitet werden sie dann in frischem Wasser aufgekocht und anschliessend eine gute Stunde oder länger bei sanfter Hitze gegart. Oft wird Dyab-la mit Zwiebeln, Knoblauch, einer Prise Papok, einem Spritzer Zitronen- oder Limetten-Saft und etwas Kalparik zu einem würzigen Gemüse verkocht. Da sie auch gegart ihre Form gut behält, wird die Bohne ausserdem gern für Salate verwendet. Aus Dyab-la werden aber auch Eintöpfe, deftige Pürees und ausgezeichnete Suppen hergestellt. Die vielseitige Bohne lässt sich mit deftigem Speck ebenso kombinieren wie mit Fisch.

Teuflische Dialektik (der lemusische Name)

Wann Dyab-la auf Santa Lemusa heimisch wurde ist unbekannt – auch weiss man nicht, ob es sich um eine Importpflanze oder um eine lokale Züchtung handelt. Schwarze Bohnen sind in der ganzen Karibik beliebt – die Unterspezies von Santa Lemusa ist aber etwas kleiner und auch weniger süsslich als etwa jene Bohne, die man in der Dominikanischen Republik im grossen Stile anbaut. dyab-la ist das kreolische Wort für Teufel (französisch diable). Aus einer europäischen Perspektive heraus ist man versucht anzunehmen, dass dies mit der schwarzen Farbe dieser Bohnen zu tun haben muss – stellen wir uns doch die Hölle als ein russiges Loch, den Teufel entsprechend als eine schwarze Figur vor. In der Karibik ist das jedoch anders: Hier, wo die farbige Bevölkerung während Jahrhunderten von mehrheitlich weissen Grossgrundbesitzern heftig unterdrückt worden ist, stellt man sich den Teufel als eine weisse Figur vor. Dass diese Bohnen nun aber dyab-la genannt werden, kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht hat das mit dem weissen Inneren dieser Bohnen zu tun, das sich quasi hinter einer schwarzen Aussenhaut tarnt. Die Bevölkerung von Santa Lemusa sieht den Teufel nämlich auch als eine Figur an, die ihre wahre Identität gut zu tarnen versteht, die ihre teuflischen Eigenschaften hinter einem ins Gegenteil verkehrten Verhalten verbergen kann – um die Menschen so mit engelhafter Freundlichkeit ins Verderben zu locken. Dass ein solch unheimlicher Umkehreffekt als ein wichtiges Charakteristikum diabolischer Strategien gesehen wird, drückt sich auch in dem Umstand aus, dass mit dem Wort dyab-la nicht nur der Teufel oder die Bohnen bezeichnet werden: Auch photographische Negative werden in der kreolischen Sprache der Insel dyab-la genannt. Der Historiker Jean-Marie Tromontis indes hat vermutet, dass der Name dieser Bohnen auf ein altes Märchen zurückgeht.

Dyab-la roh (links) und gekocht.

Quellen

Rezepte mit Schwarzen Bohnen

Siehe auch

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