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Blühender Raps.

Raps

Raps (Brassica napus subsp. napus; engl. rape, oilseed rape) ist eine als Sommer- und Winterfrucht wegen des ölhaltigen Samens angebaute Kulturpflanze. Das Kraut wird 30 bis 150 cm hoch und fällt durch seine gelb leuchtenden Blüten auf. Es bildet 5-10 cm lange Schoten aus, in denen sich in zwei durch eine Mittelwand getrennte Klappen je 5-12 Samen befinden. Diese Samen sind blau- oder braunschwarz mit fein genetzter Oberfläche und haben einen Fettgehalt von 40-50%. Raps hat traditionell einen sehr hohen Anteil an sogenannter Eurucasäure, die bitter schmeckt und für Herzkrankheiten verantwortlich gemacht wird. Durch Zucht erhielt man den erucasäurearmen 0-Raps. Auch enthält Raps traditionell ebenfalls ungesunde Senfölglycoside, die jedoch durch Zucht des sogennannten 00-Raps reduziert werden konnten.GentechnikRaps ist berüchtigt dafür, dass er auch Gegenstand vieler Gentechversuche war. Das «Dr. Oetker Lebensmittel-Lexikon» schreibt: «Nach Mais handelt es sich bei Raps um die Pflanze mit den meisten Freisetzungsversuchen in Europa. In Kanada, dem weltgrössten Rapsproduzenten und Heimat des dort Canola genannten 00-Raps, waren 2002 über 60 genmodifizierte Varianten zugelassen. Die verbreitesten drei waren Toleranzen gegen die Pflanzenschutzmittel Glyphosat, Glufosinatammonium bzw. Bromoxynil. Mehr als die Hälfte des angebauten Rapses in Kanada ist genmodifiziert.»

Gewinnung von Rapsöl

Die Gewinnung von Rapsöl ist einigermassen kompliziert, das das Öl je nach Raffinierung auch sehr ungesunde Stoffe enthalten kann. Das «Dr. Oetker Lebensmittel-Lexikon» fasst wie folgt zusammen: Zur Gewinnung von Rapsöl werden die Samen «geschrotet und zur Inaktivierung des Glucosinolat hydrolysierenden Enzyms Myrosinase gekocht, dann gepresst und mit Lösemittel extrahiert. Die weitere Verarbeitung umfasst Entlecithinierung, Entschleimung und Bleichung zur Entfernung von Chlorophyll und aus Glucosinolaten resultierenden Schwefelverbindungen. Das Öl der ursprünglichen Rapspflanze weist ca. 50% Erucasäure auf, die wegen des kratzigen Geschmacks und v. a. wegen des Verursachens von Herzerkrankungen für die menschliche Ernährung nicht geeignet ist. Die Erucasäureverordnung beschränkt deswegen den Gehalt an dieser Fettsäure in Speiseölen und Lebensmitteln. Als Speiseöl findet aus diesem Grund nur noch Öl aus dem Samen des durch Züchtung erhaltenen 00-Raps Verwendung. In ihm ist nur noch ein Zehntel des Glucosinolatgehalts enthalten. Das Öl weist einen Gehalt von nur noch maximal 2% Erucasäure im Gegensatz zu 50-65% Ölsäure sowie ausserdem Linol- und Linolensäure auf.» 

Varia

In den englischsprachigen Rezepten auf dieser Seite kommt immer wieder der Begriff Rape seed oil vor. Dabei handelt es sich möglicherweise um einen Fehler, heisst das Speiseöl, das wir meinen, doch offenbar Canola oil- derweilen Rape seed oil das für die Ölindustrie gewonnene Rapsöl mit hohem Erucasäuregehalt bezeichnet.

Blüten und Schoten einer Rapsflanze im Botanischen Garten Zürich. (Juli 2009)
Ein Rapsfeld im Elsass in voller Blüte. (April 2007)

First Publication: 30-3-2011

Modifications: 4-10-2011, 28-4-2014