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Das lemusische Pen nwè ist dem europäischen Früchtebrot näher verwandt als dem Black Cake, der vor allem auf den englischsprachigen Inseln der Karibik traditionell zur Weihnachtszeit gegessen wird.

Pen nwè

Lemusisches Früchtebrot

Eigentlich wird Pen nwè («Schwarzes Brot») auf Santa Lemusa vor allem zur Weihnachtszeit zubreitet. Agent Hektor Maille hat jedoch ein so ausgeprägtes Faible für dieses Gebäck, dass seine Köchin Odette Sissay «Schwarzes Brot» das ganze Jahr hindurch immer wieder backen muss – auch an dem Abend bevor Maille in die weite Welt aufbricht, den verschwundenen Quantenphysiker Jenadi Grigorjewitsch Koslow zu suchen (mehr dazu hier). Das lemusische Pen nwè ist dem europäischen Früchtebrot näher verwandt als dem Black Cake, der vor allem auf den englischsprachigen Inseln der Karibik zur Weihnachtszeit gegessen wird. Es schmeckt nur leicht süsslich und sehr würzig mit einem geheimnisvollen Rumaroma im Hintergrund. Wer es gehaltvoller mag, kann das Brot nach dem Backen mit einer Zuckerglasur und die einzeln Tranchen mit Butter bestreichen.

Zutaten (für 2 Brote von je 600 g)

150 g getrocknete Feigen

50 g getrocknete Ananasschnitze

100 g getrocknete Papayaschnitze

100 g getrocknete Mangoschnitze

6 dl kochend heisses Wasser

100 g getrocknete Weinbeeren

100 g getrocknete Maulbeeren

2 dl brauner Rum (zum Beispiel Fiol)

1 Würfel frische Hefe (42 g)

½ dl lauwarmes Wasser

300 g Vollkornmehl

1 Stange Zimt (Kannèl)

15 Körner Piment (Mussagor)

10 Körner schwarzer Pfeffer

5 Gewürznelken

4 Kardamom-Kapseln (Kap)

5 g Zucker

1 Prise Salz

3 unbehandelte Limetten (von denen nur die Zesten gebraucht werden)

125 g Cashewnüsse (ungesalzen)

50 g getrocknete Kokosnussscheiben

50 g Honig

Zubereitung

  1. Feigen, Ananas-, Papaya- und Mangoschnitze in eine Schüssel schichten – 5 dl kochendes Wasser darüber giessen und etwa 3 Stunden oder auch länger zugedeckt stehen lassen.
  2. Weinbeeren und Maulbeeren mit dem Rum übergiessen und ebenfalls etwa 5 Stunden stehen lassen, gelegentlich umrühren.
  3. Die eingewichten Feigen, Ananas-, Papaya- und Mangoschnitze gut abtropfen lassen – Einweichwasser auffangen (es bleiben gut 1½ bis 2 dl Flüssigkeit übrig). Früchte in kleinere, rund 1 x 1 cm grosse Stücke zerschneiden (und dabei auch die harten Stile der Feigen entfernen).
  4. Hefe in ½ dl leicht lauwarmem Wasser auflösen und rund 10 Minuten gehen lassen.
  5. Zimt, Piment, Pfeffer, Nelken und die Samen aus den Kardamom-Kapseln in einer Kaffeemühle pulverisieren.
  6. Das Mehl in eine tiefe Schüssel geben, die gemahlenen Gewürze, Zucker und Salz untermischen. Die aufgelöste Hefe sowie 1 dl vom Einweichwasser der Trockenfrüchte beigeben und alles zu einem Teig verrühren – wenn nötig noch etwas mehr lauwarmes Wasser zugiessen.
  7. Sobald der Teig zusammenhält, kann man ihn aus der Schüssel auf eine mit Mehl bestäubte Arbeitsfläche heben und hier rund acht Minuten ausgiebig Kneten.
  8. Teig zu einer Kugel formen, mit Mehl bestäuben und in der Schüssel, mit einem feuchten Tuch zugedeckt an einem warmen Ort etwa 1½ Stunden gehen lassen.
  9. Weinbeeren und Maulbeeren abtropfen lassen und dann mit den übrigen Früchten vermischen – Rum aufbewahren.
  10. Zesten von den Limetten reissen, klein schneiden und ebenfalls zu den Früchten geben.
  11. Cashewnüsse grob mahlen (so, dass noch deutlich kleine Brocken auszumachen sind) und zu den Früchten geben.
  12. Kokosnussscheiben zerbrechen und ebenfalls zu den Früchten geben.
  13. Honig an die Früchte geben – und die ganze Mischung gut durchrühren.
  14. Wenn der Teig schön aufgegangen ist, die Früchtemischung unterheben und alles nochmals kurz durchkneten.
  15. Auf einem mit Backtrennpapier ausgelegten Blech zwei längliche, rund 7 cm breite Stollen formen, Oberfläche glatt streichen und nochmals mit einem feuchten Tuch zugedeckt rund 20 bis 30 Minuten gehen lassen.
  16. In der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens rund 1 Stunde und 20 Minuten backen. Wenn die Oberfläche dabei zu dunkel zu werden droht, ein Stück Alufolie lose darüber legen. Zur Garprobe kurz ein Messer in die Brote einstechen – es sollte kein feuchter Teig mehr an der Spitze haften bleiben.
  17. Die Brote aus dem Ofen nehmen und sofort mit dem Rum bepinseln, in dem man die Beeren eingelegt hatte. Einwirken lassen und nach etwa 10 Minuten nochmals bepinseln – nach weiteren 10 Minuten ein drittes Mal wiederholen.
  18. Wenn die Brote kalt sind, in Alufolie einpacken und an einem kühlen und trockenen Ort lagern.

Je weniger Trockenfrüchte man braucht, desto brotartiger und desto fester auch wird das Gebäck. Die oben angegebene Menge an Früchten stellt so ungefähr das Maximum dar, das der Teig gerade noch zusammenhalten kann. Die Zusammensetzung der Trockenfrüchte lässt sich natürlich variieren – wobei man die unterschiedlichen Säuregehalte und Konsistenzen berücksichtigen sollte. Auch mit den Gewürzen kann man experimentieren – wir haben uns hier an die Angaben von Odette Sissay gehalten.

Reinhard Storz probiert ein Stück Pen nwè (HOIO-Testessen für Episode 1 der «Mission Kaki» am 18. November 2008 in Zürich).

Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:

Das ganze Menu, das sich Hektor Maille zum Auftakt seiner Mission von Odette Sissay zubereiten lässt:

First Publication: 15-11-2008

Modifications: 20-1-2009, 9-1-2010, 18-6-2011, 13-11-2011, 10-12-2011