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Beim Kochen im Restaurant «Keur Souadou» findet Hektor Maille heraus, dass sein eigenes Leben auf intrigante Weise mit dem Wohlergehen des senegalesischen Staatspräsidräsidenten Abdoulaye Wade verknüpft ist.

Bananenblütensalat

Bananenblüte mit Flusskrebsen und Gurken

Nein, Bananenblüten gab es nicht in der Küche der Küche von Souadou im Zentrum von Dakar, wo Hektor Maille an einem denkwürdigen Abend sein unterdessen legendäres Geheimagenten-Rindfleisch zubereitete. Aber es gibt Bananen im Senegal (vor allem natürlich in der tropischen Casamance) – und wären Blüten in der Küche zu finden gewesen, hätte sie Maille wahrscheinlich auf die nachfolgende Weise zubereitet. Das ist zugegeben reine Spekulation – aber passt das nicht auch ein wenig zu einer Agentengeschichte? Auf jeden Fall stellt der Salat mit seinen frischen Aromen einen guten Auftakt dar zum «Boeuf Maille» mit seinen tieferen, längeren Klängen.

Zutaten (für 4 Personen)

1 Bananenblüte von etwa 400 bis 500 g

Saft von einer Zitrone oder Limette (für das Säurewasser)

1 Prise Salz (für das Säurewasser)

3 EL Limettensaft

2 EL Fischsauce

2 EL Olivenöl

1 bis 2 TL Zucker

1 frische, rote Chilischote, entkernt und in haarfeine Streifchen geschnitten

100 g Schwänze von Flusskrebsen, ausgelöst und gekocht

1 halbe Gurke (ca. 250 g), entkernt und in feine Streifen geschnitten

1 bis 2 grosse Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten

3 EL frisches Horapa-Basilikum

Zubereitung

  1. Die äusseren, dunkelroten Tragblätter von der Bananenblüte brechen. Vier schöne Exemplare waschen und als ‹Schalen› aufbewahren, in denen man später den Salat serviert. (Genauere Angaben zum Vorbereiten der Bananenblüte finden sich hier.)
  2. Die inneren, helleren Blätter ablösen und zusammen mit dem ‹Herz› 30 Minuten lang in einer Schale mit Säurewasser ruhen lassen (gemeint ist Wasser, in das man den Saft einer Zitrone oder Limette sowie etwas Salz gegeben hat).
  3. Limettensaft, Fischsauce, Olivenöl, Zucker und Chilischote zu einer Sauce verrühren.
  4. Blütenblätter und ‹Herz› abtropfen lassen, in feine Streifen schneiden und sofort mit der Sauce vermischen.
  5. Flusskrebse, Gurke und Zwiebeln beigeben und alles gut vermengen (man kann den Salat auch gut etwas ziehen lassen).
  6. Kurz vor dem Servieren mischt man das Horapha-Basilikum unter und verteilt den Salat auf die dunkelroten ‹Schalen›.

Natürlich lässt sich dieser Salat fast endlos variieren. Zum Beispiel kann man Streifen von saurem Mango dazugeben, Tomatenstücke, Palmherzen (Tiyo), Zucchini, Grapefruit, Papaya, Peperoni etc. Statt Flusskrebsen kann man Jakobsmuscheln oder Hühnchenbrust verwenden. Die Limetten-Fischsauce kann man durch eine Vinaigrette oder eine italienische Sauce ersetzen. Statt Thai-Basilikum passt auch Pfefferminze ganz wunderbar. Ausserdem kann man den Salat mit ein paar gerösteten und grob geschroteten Erdnusskernen oder mit frisch gerösteten Sesamsamen dekorieren.

Frisch, knackig und ein kleinwenig seltsam: Salat aus Bananenblüten.

Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:

Das ganze Menu, das Agent Hektor Maille an jenem denkwürdigen Abend im Herzen von Dakar den Gästen der schönen Souadou servierte:

K o m m e n t a r e

Das Rezept für den Bananenblütensalat hat bereits zum zweiten Mal zu vollem Erfolg bei den werten Mitessenden geführt. Die Frische, das sanft Knackige und die ebenso «sanfte» Exotik der Blüten dürften dafür Grund sein. Man kann den Salat bestens vorbereiten, indem man alle Zutaten kleinschneidet und in Schälchen bereithält. So machens Fernsehköche ja auch (wobei sie wahrscheinlich die Schneidearbeit einem Assistenten überlassen). Auch die Blütenbätter lassen sich gut über eine Stunde im Zitronenwasser aufbewahren. Im Rezept könnte man eventuell noch anfügen, dass die Fruchtknoten, die wie Mini-Bananen aussehen, zwischen den Blütenblättern nicht in den Salat gehören. Nicht jeder liest den Link zur genaueren Vorbereitung der Blüten. Einen Bananjupe à la Josephine Baker muss man übrigens nicht tragen, damit das Salätchen schön knackig wird…
Bananjamin (Benjamin) Herzog, Journalist BR, Basel (Juni 2009).

First Publication: 1-2-2009

Modifications: 23-1-2011, 18-6-2011, 13-11-2011, 12-12-2011