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Port-Louis, Hauptquartier des Geheimdienstes

Szene 9

Als Maille aus dem Büro von Mercier ins Vorzimmer trat, lehnte sich Marie Soussent gerade gefährlich weit aus dem Fenster – rückwärts ausserdem. Die Füsse waren unter der Platte ihres schweren Schreibtisches verkeilt, die Oberschenkel ruhten auf dem Fenstersims – und der ganze Rest der ersten Sekretärin des lemusischen Geheimdienstes ragte horizontal in den Park hinaus, der hinter dem Gebäude begann. Die Arme weit ausgebreitet liess sich Marie Soussent von dem Regen begiessen, der in heftigem Strömen aus dem Himmel brach. In dem Raum roch es nach Curry, nach Bochshornklee – doch das war vielleicht auch bloss die Feuchtigkeit. Mitten auf der Schreibtischplatte lag eine kleine, etwas zerknitterte Kartonschachtel, auf die Marie mit blauem Filzstift «Hektor» geschrieben hatte.
«Was ist da drin», fragte Maille: «Präservative? Kopfwehtabletten? Pralinen zum Abschied?». Er griff das Päckchen mit zwei Fingern und schüttelte es.
«Malariaprophylaxe», tönte es aus dem Park.
«Oh Gott!»