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Flug SU 250, von Paris nach Moskau

Szene 1

Während die Maschine der Aeroflot zum Sinkflug auf Moskau Sheremetyewo ansetzte, faltete Maille noch einmal den blauen Zettel auseinander, den er in Dakar dem Schergen von Dr. Hing abgenommen hatte. Das «Büro» hatte schnell herausgefunden, dass es sich bei «Anna Schukowa» um eine ehemalige Assistentin des Professors handelte, eine Russin, die kurz vor Weihnachten letzten Jahres, offenbar nach einem heftigen Streit mit Koslow, den Dienst quittiert hatte und nach Moskau zurückgekehrt war – Adresse unbekannt. «Fliegen Sie hin, suchen Sie die Frau», hatte Maxi-M am Telefon gesagt: «Wir müssen im Moment jeder Spur folgen, sei sie noch so mager». Ganz offenbar hatte die Zentrale keine Ahnung, wie weiter vorzugehen war – und so hofften sie auf Maille, auf gut Glück und darauf, dass das Signal aus der Armbanduhr des Professors wieder irgendwo auftauchen würde.

Mit dem kyrillischen Alphabet auf dem Zettel und den sieben rot umkreisten Buchstaben hatte das «Büro» nur wenig anfangen können. Ein Russisch-Experte, der beigezogen wurde, hatte als einzige, halbwegs sinnvolle Buchstabenkombination «ДИНОЗАВ» herausgebracht – also ungefähr «Dinosau». Was aber sollte Maille mit einem nicht ganz vollständiger Dinosaurier anfangen? Moskau war gross und alles, was ihm das «Büro» hatte senden können, war ein drei Jahre altes Foto, das Anna Schukowa zusammen mit Koslow im Restaurant «Grandbwa» bei Palmheim zeigte. Wo also sollte er mit der Suche beginnen?