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Moskau, Restaurant «Abramowich»

Szene 4

Der Koch schnitt Scheiben von Braten und Keulen, zerteilte Hühnchen und Fisch, drapierte Gemüse, Salat und Kroketten, goss kunstvoll Saucen aus – all dies für deutlich aus der Form geratene, schon ziemlich betrunkene Herren in perfekt sitzenden Anzügen von Armani oder Joop, zwischen denen sich ein paar gazellenschlanke Blondinen an Zigaretten saugend die Figur zu erhalten suchten.
«Maille, was für eine Überraschung, wie schön – mein Gott, es tut mir so leid, ich kann jetzt hier wirklich nicht weg», stammelte Rachmaninow in seinem wunderbar rumpelnden Französisch und wischte sich mit dem Ärmel seines Küchenkittels die Schweisstropfen von der Stirn.
«Gibt viel zu tun nicht, der Klassenfeind.»
«Bitte, Maille, kannst du mir verzeihen?»
«Ich schon – aber Lenin?»
«Reden wir, wenn das hier vorbei ist, heute Abend bei mir. Hier hast du die Schlüssel.» Und schon wirbelte der Koch wieder durch die Reihen seiner Gäste davon, grüsste da, machte kleine Witze, nahm dort ein Lob entgegen.