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Die fermentierten Bohnen werden in einem hölzernen Mörser zu einer groben, von der Konsistenz her an zerstossenen Knoblauch erinnernde Paste zerquetscht und dann in ein Bananenblatt gepackt. (März 2012)

Akhuni

Akhuni (auch Axone) ist eine Paste aus fermentierten Sojabohnen. In der sehr eigenständigen Küche des Nagalandes spielen verschiedene Fermentationsprodukte eine wichtige Rolle – Akhuni aber trifft man mit Anstand am häufigsten an. Auf den Marktständen der Bundes-Hauptstadt Kohima wird die Paste als rechteckiges, in ein Bananenblatt eingeschlagenes und dann in Zeitungspapier gehülltes Plätzchen verkauft (für 20 Rappen das Stück im 2012). Sie hat einen intensiven Duft, der gewisse Leute spontan an Hundekot denken lässt. Wir riechen eher eine leicht überreife bis vermodernde exotische Blüte, ein schlecht gepflegtes Gewächshaus. Im Grunde aber ist der Duft einzigartig und so beschaffen, dass man ihn nach einigen Tagen im Nagaland nicht mehr missen möchte.

Sojabohnen können bis zu einer Höhe von 1500 M.ü.M angepflanzt werden und brauchen viel Feuchtigkeit. Das macht sie zu einer idealen Pflanze für das bergige und niederschlagsreiche Nagaland.

Laut Caroline Rowe («Economic Times Sunday Magazine» vom 10. Juli 2011, online-Ausgabe) wird Akhuni wie folgt hergestellt: Die Sojabohnen werden gewaschen und dann gekocht bis sie weich aber noch intakt sind. Das Wasser wird abgeschüttet, die Bohnen werden in einen Tontopf (degchi) gegeben und entweder in die Sonne gestellt oder in die Nähe eine Feuers. Die Wärme soll die Fermentation in Gang bringen, was im Sommer drei bis vier Tage, im Winter eine Woche lang dauert. Wie offenbar bei allen Fermentations-Produkten im Nagaland ist es fertig wenn es «richtig riecht». Nun werden die Bohnen in einem hölzernen Mörser zu einer groben, von der Konsistenz her an zerstossenen Knoblauch erinnernde Paste zerquetscht. Zum Schluss nimmt man eine Hand voll dieser Paste und packt sie in ein Bananenblatt. Dieses Paket wird in der Nähe eines Feuers aufbewahrt und kann sofort verwendet oder einige Wochen lang aufbewahrt werden, wobei es täglich dunkler wird. Rowe: «The process – proteolysis of soya protein to amino acids – results in a distinctive umami taste. Akhuni is then used in a huge variety of dishes. An example of just two are fire-smoked pork and akhuni and nula, snails with akhuni.»

Mit grünem Chili, Salz, Knoblauch und Ingwer wird aus der Paste das Akhuni-Chutney, das einem im Nagaland immer wieder vorgesetzt wird. Bei der Herstellung des Chutney's wird der Chili zunächst geröstet und dann mit Salz zu einer groben Paste verarbeitet – so verteilt sich die Schärfe besser auf das ganze Chutney. Dann kommt die Chilipaste mit Knoblauch und Ingwer in den Mörser. Zuletzt röstet man das Akhuni und vermischt es dann mit der Chili-Ingwer-Knoblauch-Mischung zu einer Paste. Akhuni wird im Nagaland auch verschiedenen Schmorgerichten beigegeben.

Kleine, in Zeitungspapier eingeschlagene Päckchen mit Akhuni auf dem Markt von Kohima. (März 2012)
Mit grünem Chili, Salz, Knoblauch und Ingwer wird aus der fermentierten Soja-Paste das Akhuni-Chutney, das einem im Nagaland immer wieder vorgesetzt wird – hier im Restaurent des Niathu Ressorts in Dimapur. (März 2012)

First Publication: 18-4-2012

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