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Abkürzungen

Fledermäuse am Mont Majorin. Die Töne dazu wurden separat aufgenommen. Es handelt sich um Jagdrufe, also um Ortungslaute, die im Jagdflug am freien Himmel ausgestossen werden. Die Aufnahme erfolgte mit einem Spezialdetektor, der die Laute zehnfach verlangsamt wiedergibt.

Desmodus lemusanus

Liliac (oder auch Liliak) ist der auf Santa Lemusa gebräuchliche Name für Desmodus lemusanus, eine nur auf der Insel vorkommende, ausserordentlich grosse Fledermaus aus der Familie der Phyllostomidae (Blattnasen).

Die Liliac haben eine Flugmembran, die aus zwei Hautschichten besteht und sich von den Handgelenken bis zu den Fussgelenken erstreckt. Sie wird mit Hilfe der stark verlängerten Finger gespannt. Weitere Flughäute liegen zwischen den Schultern und Handgelenken sowie zwischen den Beinen. Die Liliac sind sehr grosse Fledermäuse, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 20 cm und eine Flügelspannweite von bis zu 90 cm. Die Schnauze der Liliac ist kurz und kegelförmig. Das Tier hat im Gegensatz zu vielen anderen Blattnasen kein echtes Nasenblatt, sondern eine Art Ballen über den Nasenlöchern, der die Form eines Hufeisens hat. Die Ohren sind spitz und auffällig gross mit lanzettförmigem Ohrendeckel.

Die Liliac leben hauptsächlich am Mont Majorin, wo sie in den verschiedenen Höhlen nisten können. Meist jagen sie lokal, an einzelnen Tagen aber unternehmen sie in kleineren Gruppen Ausflüge nach Port-Louis – ein bisher ungeklärtes Phänomen. Die Liliac spielten eine wichtige Rolle im Kult der nach ihnen benannten Liliac-Kultur.

Wie man heute weiss, waren es die im späten 17. Jahrhundert aus Rumänien eingewanderte Bauern, die der Fledermaus diesen Namen gaben. Heute werden Fledermäuse in Rumänien zwar meistens Bat genannt – im 17. Jahrhundert aber war wohl noch die Bezeichnung Liliac gebräuchlicher. Liliac werden auch schon von Jean-Maria Tromontis erwähnt, der über ihre stattlichen Masse staunt und schreibt, die Fledermaus sei «grand comme une poule» («Le chant des vents», S. 115).

Der Desmodus lemusanus fällt vor allem auch durch seine grossen, eher spitzen Ohren auf. (Zeichnung, wahrscheinlich von Jean-Marie Tromontis, aus «Le chant des vents», S. 115)
Blick an einem grossen Baum vorbei aufs weite Meer hinaus.

Siehe auch

First Publication: 23-7-2012

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