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Gewürze aus Santa Lemusa

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Die Schwestern von Maioli lassen das Kurkuma auf grossen Bambustellern in der Sonne trocknen – hier die zentralen Teile des Rhizoms, die eher rundlich sind und ringförmige Streifen aufweisen.

Kurkuma «Meriti Kochon»

Wir wissen nicht, seit wann Kurkuma auf Santa Lemusa angebaut wird. Vermutlich ist Curcuma longa erst zu einem relativ späten Zeitpunkt auf die Insel gelangt: Jedenfalls erwähnt keiner der Reisenden des 17. oder 18. Jahrhunderts ein Gewürz oder eine Pflanze, die sich mit Kurkuma in Verbindung bringen liesse.

Auf Santa Lemusa wird Kurkuma meist Meriti genannt. Es wächst in manchem Garten und wird auch in grossen Tonkübeln gezogen – vor allem wegen seiner intensiv duftenden Blätter, die mancher Süssspeise einen besonderen Charme verleihen. Für den Handel wird Kurkuma heute hauptsächlich auf der Flussinsel Maioli von den Schwestern des gleichnamigen Klosters angebaut und verarbeitet. Es soll ein Schwein gewesen sein, das die Soeurs Porcines auf die Idee brachte, Kurkuma zu züchten – deshalb wird das Gewürz auch «Meriti Kochon» genannt. Nach der Ernte überbrühen die Schwestern das Rhizom mehrfach mit Wasser, um so die weitere Reifung zu unterbrechen. Dann wird das Kurkuma 10 bis 15 Tage in der Sonne getrocknet. Das Resultat ist ein hölzerner, staubtrockener Wurzelstock, der dann gesäubert und zu Pulver zerrieben wird. Laut Suzanne Confiant, der Gewürz-Päpstin von Santa Lemusa, sitzt das beste Kurkuma nicht in dem dicken Rumpf des Rhizoms, sondern in den schmaleren ‹Fingern›. Die Schwestern von Maioli allerdings vertreten genau die umgekehrte Ansicht und halten den Rumpf für den Lieferanten des besten Gewürzes. Einig sind sich die Experten immerhin darin: Je dunkler die Farbe des fertigen Gewürzes ist, desto besser ist auch seine Qualität. «Gutes Meriti hat einen Geruch, der an ein Feld kurz vor dem Regen erinnert», beschreibt Suzanne Confiant: «Man glaubt, die Hitze selbst steige einem als Aroma aus dem trockenen Boden in die Nase». Der lemusische Name des Kurkuma, meriti, geht vermutlich auf das alte französische Wort terre-mérite oder auf das englische turmeric zurück. Diese beiden Bezeichnungen haben ihren Ursprung im lateinischen Wort terra merita (auf Deutsch etwa «verdienstvolle Erde»). So oder ähnlich bezeichnet man alle Sorten von Curcuma domestica – vielleicht weil Meriti in Pulverform an mineralische Pigmente, vor allem an Ocker erinnert.

Das «Meriti Kochon» aus Maioli wurde 1981 mit dem AOC-Zertifikat ausgezeichnet und wird von HOIO exklusiv nach Europa importiert.

Kurkuma-Blüten im Garten des Klosters Maioli.

HOIO verkauft Kurkuma «Meriti Kochon» in kleinen Dosen mit einem Füllgewicht von etwa 40 g. Die Gewürze werden en gros aus Santa Lemusa in die Schweiz importiert und von COOKUK in Aarau für den Detailhandel abgepackt und etikettiert. Die Grundfarbe der Etikette entspricht dem Haupt-Charakteristikum des jeweiligen Gewürzes – mehr zu den Farben der Gewürze von HOIO.

Die Dosen sind aus Polyethylen-Terephthalat (PET) hergestellt und speziell für Lebensmittel geeignet. Behälter und Schraubdeckel können gewaschen und mehrfach verwendet werden. Bei Bedarf kann auch eine neue Etikette als PDF-Datei (mit Schnittmarken) herunterladen werden. Beim Einstellen des Druckers sollten man darauf achten, dass die Software keine automatischen Anpassungen der Grösse vornimmt (genaue Anleitung).

Die Boutik «Masaale» in Port-Louis hat ständig alle Gewürze von HOIO im Angebot.

Rezepte mit Kurkuma «Meriti Kochon»

Siehe auch

First Publication: 22-9-2012

Modifications: 9-5-2016