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Logbuch der «PS Narina»

Tag 24

Luft- / Wassertemperatur: 7°C (2°C nachts) / 9°C

Windrichtung / Bft: Ostnordost / 2

Gebiet: DANUBIA (Gebratenes Gänsefett) – Seekarte der Reise 

Kombüse: Malabar-Schnapper (1.2 kg) schuppen und filetieren (nicht häuten), abspülen und trocken tupfen. 1 EL Sojasauce, 1 EL Fischsauce, 1 EL Mirin und 2 TL geröstetes Sesamöl mit 1 TL Sesamsamen und 2 TL Mehl verrühren. Fischfilets vierteln, mit weissem Pfeffer bestreuen, in der Marinade wenden und wenigstens 1 Stunde lang ziehen lassen. 1½ L Hühnerbrühe aufkochen. 6 Zehen Knoblauch gepresst, 1 Stängel Zitronengras in feinsten Rädchen, Saft von 90 g frischem Ingwer, 2 scharfe rote Chilis entkernt und fein gehackt, 2 EL Fischsauce, 2 EL Reisessig, Zeste und Saft von 1 Limette beigeben. 150 g Karotte in feinen Stäbchen darin kochen bis sie gar sind aber noch deutlich Biss haben. 150 g breite Reisnudeln gemäss Packung kochen, kalt abschrecken und abtropfen lassen. Fischstücke in die leicht siedende Brühe geben und 1 Minuten köcheln lassen. 100 g asiatische Frühlingszwiebeln in Rädchen beigeben, nochmals 1 Minute garen. Nudeln auf Schalen verteilen, Fischstücke sorgfältig auf die Nudeln heben, etwas Suppe angiessen, mit 1 Handvoll Koriandergrün bestreuen und mit ein paar Tropfen Sesamöl beträufeln. Mit Limettenvierteln servieren. (Weitere Rezepte vom Smut der «PS Narina»)

Beobachtungen

Sie tut es schon wieder. Obwohl wir uns einig waren, dass jetzt Ruhe sein soll. Sanft, um meinen Körper nicht zu erschrecken, schiebt sie ihre Hände unter meine Decke. Ihre kühlen Finger setzen auf meiner Schulter auf, gleiten über meine Rippen wie Wasser über die Steine in einem Bach. Sie verharren auf meinem Bauch, geben sich für einen Moment den Bewegungen meines Atems hin, dann ziehen sie weiter zu meiner Hüfte. Drei Finger umspielen den Knochen, der etwas vorsteht, als wollten sie seine Gestalt prüfen. Lass mich, rufe ich, noch im Schlaf und also ohne einen Ton über meine Lippen zu bringen: Lass mich zurück in meine Träume. Ich will dich jetzt nicht küssen. Warte doch bis es hell wird. Ich werde dich in den Rücken beissen. Zwei Finger ziehen zart an der Haut über meiner Leiste, zugleich spüre ich eine Zunge im Genick, die feuchte Mündung eines Gesichts. Ach Insomnia – ich bin wach.

Tatsächlich ist der Tag längst angebrochen – höchste Zeit also für etwas Schlaflosigkeit. Oskar steht neben meinem Bett als erwarte er, dass ich einen Kaffee für ihn koche. Doch soweit wird es nicht kommen.

Nächster Tag (25)

First Publication: 2-2-2013

Modifications: 9-4-2013, 11-11-2014