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Die Häuser von Valeria liegen zu einem grossen Teil an den Abhängen von zwei Hügeln, die von den Bewohnern Morgenberg und Abendberg genannt werden.
Ein blaugrünes Holzhäuschen.

Valeria

Bezirk: Nord (Vorwahl: 02) – Karte
Einwohner: 9'634 (Mai 2011)
Kurzbeschreibung: Die Gemeinde ist vor allem für ihre Muskatnüsse und ihr Steinsalz bekannt – ausserdem für die Notre Dame de Valeria, eine antike Steinfigur.
Spezialitäten: Muskatnuss («Miskat Coco»), Muskatblüte («Macis Coco»), Graues Steinsalz («Le Noir Stendhal»), Rosa Steinsalz («Le Rouge Stendhal»), Café Valeria, Pasta «Il Feltro», Schweinebraten «Valeria», Limonade du Dr CocoErdbeer-Drink «Valeria»

Der Name der Siedlung geht nicht, wie früher angenommen, auf die Heilige Valeria zurück, eine Einsiedlerin, die in den Höhlen der Gegend gelebt haben soll. Vermutlich ist Valeria vom Namen einer Gottheit abgeleitet, die von jenem Volk verehrt wurde, das hier von etwa 800 bis 300 v. Chr. lebte. Das jedenfalls behauptet Vivienne Echort, die als Archäologin die jüngste Ausgrabungskampagne der Universität von Santa Lemusa in der Caverne rose geleitet hat (vergleiche: Vivienne Echort: «Une culture du textile». In: «Revue historique», no. 79, 2012, S. 108). Echort vermutet, dass der Name dieser Gottheit Vaalia gelautet haben könnte (siehe Caverne rose).

Man weiss nicht sehr viel über diese frühe Kultur der sogenannten Alt-Valerier – auch wenn Ausgrabungen Im Zentrum von Valeria (Maison oblique) und in der näheren Umgebung (Colline de Bett) doch einiges zutage befördert haben. Noch weniger weiss man über die ersten Jahrhunderte nach der Zeitenwende. Stichprobenartige Grabungen im Zentrum des Dorfes haben ergeben, dass das Gebiet durchgängig bewohnt gewesen sein muss. Wie intensiv ist indes nicht bekannt. Erstmals erwähnt wird die Gemeinde im 1754 von Père Cosquer publizierten «Abrégé de S. Lemousa».

Um 1770 dürfte Valeria nicht allzu stark besiedelt gewesen sein – jedenfalls konnten die Boulangers, eine französische Familie aus Cayenne, hier in grossem Stil Landstücke erwerben und eine Kaffeeplantage anlegen. 1784 liessen die Boulangers im Zentrum von Valeria eine Villa bauen, die bis heute zu den stattlichsten Gebäuden der Gemeinde zählt. Diese Villa und sämtliche Plantagen gingen 1813 in den Besitz von Henry Cocojon über – vermutlich waren die Boulangers als Bonapartisten unter Druck geraten (1813 wurde die Erste Republik von Santa Lemusa ausgerufen). Die Cocojons legten im grossen Stil Muskatnussplantagen an und beschäftigten zeitweise das halbe Dorf (mehr dazu).

Als Muskat-Dorf wuchs die Gemeinde über die Jahre hinweg zu einer stattlichen Grösse an. Heute liegen die Häuser der Siedlung über eine kleine Ebene und zwei Hügel verteilt, die von den Bewohnern Morgenberg und Abendberg genannt werden. Das Zentrum der Siedlung ist seit 2009 autofrei.

Immer noch leben mehr als 1000 Einwohner des Dorfes mehr oder weniger direkt von Anbau und Verarbeitung der Muskatnuss. Bedeutend ist ausserdem die Milchwirtschaft und die Schweinezucht. Es gibt auch noch einzelne Kaffeeplantagen und einige Felder, auf denen Erdbeeren wachsen.

Zu den Attraktionen von Valeria zählen neben der Caverne rose auch das Archäologische Museum, der kuriose Muskatwunder-Altar und das Familien-Museum der Familie Cocojon. Ausserdem feiert die Gemeinde jedes Jahr am 10. Oktober ein Muskatnuss-Fest, in dessen Rahmen Rezepte mit dem Gewürz der Gemeinde prämiert und diverse Spiele ausgetragen werden (zum Beispiel ein Muskatnuss-Weitspucken).

Wer durch die Strassen von Valeria spaziert, lässt sich bald von der Gelassenheit anstecken, die hier jede Fassade auszustrahlen scheint.
Draht, auf dem Pflanzen wachsen.
Das prachtvollste Haus des Dorfes gehört seit 1813 der Familie Cocojon, deren Name eng mit der Geschichte des Muskatnuss-Anbaus in Valeria verbunden ist.
Draht, auf dem Pflanzen wachsen.
Natürlich kann man auf dem Markt von Valeria auch frische Muskatnüsse kaufen – sowohl die ganzen Früchte als auch die ausgelösten Steinkerne.
Draht, auf dem Pflanzen wachsen.
An allen Ecken und Enden des Dorfes trifft man auf kleine Verkaufsbunden, die nebst Snacks auch fast immer sogenannten Café Valeria anbieten – das ist ein Kaffee mit wenig Milch und Zucker, auf dessen Oberfläche man kurz vor dem Trinken etwas fein zerbröselte Muskatblüte streut. Café Valeria kann je nach Saison kalt oder warm getrunken werden.
Draht, auf dem Pflanzen wachsen.

Siehe auch

First Publication: 2003

Modifications: 15-2-2009, 30-9-2011, 22-5-2012