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Urahnin aller «Rosampli»: Hannah Herzog.

Rosampli

Rosinenplätzchen mit Rumglasur

Bis ins Jahr 2006 haben sie in keinem Geschäft der Insel fehlen dürfen: die berühmten «Rosampli». Die kleinen, sorgsam in blauen Papierschachteln verpackten Kekse wurden schon seit den 1950er Jahren in der Bäckerei Herzog in Palmheim hergestellt, die nun allerdings per Ende 2006 ihren Betrieb eingestellt hat. Das Rezept für die «Rosampli» ist noch älter als die Bäckerei: Es soll von einer Hannah Herzog stammen, einer Tante der deutschstämmigen Bäckerei-Begründer. Doch so deutsch diese Kekse im Grunde auch sein mögen, sie haben doch (dank der Verwendung von Limette und Rum) auch einen deutlich karibischen Touch. Trotzdem kam die Tante als Erfinderin zu höchsten Ehren, zierte ihr Porträt doch über Jahrzehnte hinweg die Verpackung der «Rosampli» – bis zur letzten Schachtel. Die Kekse hiessen übrigens ursprünglich schlicht «Rosinenplätzchen» – doch das war der kreolischen Zunge zu germanisch, weshalb sie daraus das elegantere «Rosampli» destillierte. Das nachfolgende Rezept hat uns freundlicherweise Bäckermeister Wolfgang Herzog zur Verfügung gestellt – er legt jedoch Wert auf den Zusatz, dass es sich dabei um eine «Version für private Backstuben» handelt.

Zutaten (für 20 bis 30 Plätzchen)

100 g Rosinen

4 EL brauner Rum (zum Berispiel Fiol)

1 Limette

120 g Mehl

50 g Zucker (ev. auch Kanklè)

1 kleine Prise Salz

50 g Butter

1 Ei, gut verklopft

5 EL Puderzucker

2 EL weisser Rum (für die Glasur)

Zubereitung

  1. Die Rosinen in 4 EL braunem Rum einlegen, rund 30 Minuten aufquellen und dann abtropfen lassen.
  2. Die Zeste von der Limette abziehen und in kleinste Stückchen zerhacken. Die Frucht selbst aufbewahren (ihr Saft wird noch für die Glasur benötigt).
  3. Das Mehl in eine Schüssel geben (wenn nötig sieben). Den Zucker, das Salz und die in kleine Stücke geschnittene Butter beifügen. Die Mischung mit den Finger so zerreiben, dass eine regelmässig krümelige Masse entsteht.
  4. Die abgetropften Rosinen, die zerhackte Limettenzeste sowie das gut verklopfte Ei beigeben und die Masse mit einem Spachtel zu einem homogenen Teig verrühren. Den Teig ganz leicht zusammenkneten und rund 20 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
  5. Mit Hilfe von zwei Teelöffeln knapp walnussgrosse Häufchen formen, auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Blech legen und leicht flachdrücken. (Man kann den Teig auch gut ½ cm dick auswallen und die Plätzchen stechen – wobei man den Teig besser in kleineren Portionen auswallt).
  6. Das Blech in die Mitte des auf 180-200 Grad vorgeheizten Ofens schieben und die Plätzchen backen bis sie ganz leicht goldbraun sind (je nach Ofen dauert das etwa 10 bis 15 Minuten).
  7. Das Blech aus dem Ofen nehmen und rund 5 Minuten abkühlen lassen.
  8. Den Puderzucker mit weissem Rum und etwas Limettensaft zu einer Glasur vermischen und die noch leicht warmen Plätzchen damit bestreichen. (Je wärmer die Plätzchen sind, desto stärker verläuft die Glasur – desto dünner wird sie also.)

Die Plätzchen schmecken frisch am besten – lassen sich aber in einer luftdichten Dose mehrere Tage lang aufbewahren.

First Publication: 2002 

Modifications: 12-2006, 16-2-2009, 30-10-2011