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Kunstvolle Schlürferei beim Verzehr der Udonsuppe. (Bild Marianne Burki)

Udonsuppe

Grundrezept

Das folgende Grundrezept für eine Udonsuppe wurde im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Projekt von Lena Eriksson und Samuel Herzog ausgearbeitet. In den kulinarischen Gesprächen von Eriksson und Herzog tauchte die Udonsuppe immer wieder auf. Diese gemeinsame Passion hat aber über die Jahre hinweg seltsamerweise nie zum gemeinsamen Genuss einer solchen Suppe geführt. Eines Tages haben sich Eriksson und Herzog deshalb zu einem Experiment entschlossen: Sie haben sich auf ein ganz einfaches Grundrezept geeinigt und dieses am selben Abend unabhängig voneinander gekocht und gegessen. Nach Verzehr der Suppe haben sie versucht, dem andern ihr kulinarisches Erlebnis in einer Kurzmitteilung per Mobiltelefon zu vermitteln. Hier geben wir das Rezept und anschliessend die zwei kurzen Nachrichten wieder. Sie illustrieren, wie unterschiedlich das Gleiche sein kann.

Zutaten (für 2 Personen)

20 g getrocknete Shiitake-Pilze

10 g Kombu

3 g Bonitoflocken

2 EL helle Sojasauce

1 EL Mirin

1 TL Salz

1 TL schwarzer Pfeffer, frisch im Mörser zerstossen

125 g Udon

150 Rindfleisch, geschnetzelt

50 g Kefen, geputzt und gewaschen

50 g Karotten, geschält und in Rädchen geschnitten

100g Garnelenschwänze

50 g Brokkoli-Röschen

25 g Lauch, geputzt und in nicht zu dünne Rädchen geschnitten

1 Limette, geviertelt

50g Frühlingszwiebel, geputzt und in Rädchen geschnitten

1 pflaumengrosses Stück frische Ingwerwurzel, geschält und gerieben

Zubereitung

  1. Die Shiitake-Pilze etwa eine Stunde lang in warmem Wasser einweichen. Die Einweichflüssigkeit gut aus den Pilzen drücken und sie unter fliessendem Wasser abspülen. Die harten Stile entfernen und die ‹Hüte› in etwa 0.5 cm dicke Scheiben schneiden.
  2. Die Kombu-Blätter mit einem Küchentuch feucht abreiben (auf keinen Fall abspülen!). In 8 dl Wasser kalt aufsetzen, langsam zum Kochen bringen und etwa 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Wenn die Blätter weich sind, dann hat die Flüssigkeit ihren Geschmack aufgenommen. Den Kombu mit einem Schaumlöffel aus der Brühe heben (die Blätter können in feinen Streifen geschnitten mit Bohnen, Tomaten etc. zu einem Gemüse verkocht werden).
  3. 1 dl kaltes Wasser in die Brühe geben, Bonito-Flocken einstreuen und sanft erhitzen. Sobald die Brühe sprudelt, den Topf vom Feuer nehmen und warten, bis die Flocken auf den Boden abgesunken sind. Brühe durch ein mit einem Küchentuch ausgelegtes Sieb giessen. Sojasauce, Mirin, Salz und Pfeffer beigeben.
  4. Die Nudeln gemäss Anleitung auf der Packung zubereiten und zur Seite stellen. (Udon werden in sprudelndem Wasser gekocht und dann kalt abgespült – die Kochzeit hängt von der Dicke der jeweiligen Nudel ab. Da die Nudeln bereits gesalzen sind, braucht man dem Kochwasser kein zusätzliches Salz beizugeben.)
  5. Die Brühe erhitzen bis sie ganz leicht siedet. Das Rindfleisch hineingeben und mit einer Gabel gut in der Brühe verteilen (so dass die Stücke nicht zusammenkleben). Kefen, Karotten und Shiitake-Pilze beigeben, rund 5 Minuten ziehen lassen. Garnelenschwänze, Brokkoli und Lauch beigeben, nochmals etwa 3 Minuten ziehen lassen.6. Die Nudeln auf zwei grosse Schüsseln verteilen und die Suppe darüber giessen. Dazu in separaten Schälchen die Limette, den Ingwer und die Frühlingszwiebel reichen.

SMS von Lena Eriksson an Samuel Herzog: «Vor mir die Suppe. Ungefähr dicht obwohl nirgendwo. Plötzlich Schweiss, der aus allen Poren spritzt - und vor dem Auge schimmern die Algen matt wie Lagunengrün.»

SMS von Samuel Herzog an Lena Eriksson: «Die Zwölf Herrlichkeiten der Udonsuki: Eine Nudel wölbt sich kühn über den Rand der Schüssel – die anderen elf Wunder verbirgt schimmernd grün die Brühe.».

Die Brühe wird durch ein Küchentuch und ein Sieb abgegossen.

First Publication: 8-2007

Modifications: 27-3-2009, 19-10-2011