Es gibt Bücher, die sind wie Entdeckungsreisen. Die Bände der ursprünglich von Ludwig Könemann erfundenen Culinaria-Reihe gehören sicher dazu. Auch «Culinaria Südostasien» macht da keine Ausnahme und nimmt uns mit auf eine «Kulinarische Reise durch Singapur, Malaysia und Indonesien». Die Vielzahl an Informationen, die da auf gut 300 Seiten zusammenkommen, könnte grösser kaum sein. Da gibt es Kapitel über Zutaten, über Gemüse und Zuchtpilze, über Vogelnester und Haifischflossen, über Stinkbohnen und Nudeln, Bittergurke, Melinjo, Salak oder Sagowürmer. Wir erfahren, wie man Lemang (Klebreis im Bananenblatt) herstellt und was es für ein Fischkopfcurry alles braucht. Wir lernen, wer den Singapore Sling erfunden hat und wie Ananas eingedost wird, worauf man beim Einkauf von Sambal achten sollte und wie man mit Salz und Sonne Fische konserviert. Das Buch interessiert sich für billige Instant-Snacks ebenso wie für eine feierliche Rijstafel, für das Frühstück im Coffee-Shop sosehr wie für Suppe als Medizin. Man kann blättern ohne Unterlass und staunt immer wieder, was man noch alles nicht entdeckt, nicht gelesen, und schon gar nicht küchentechnisch ausprobiert oder auch nur verkostet hat. Wir üblich bei dieser Reihe spielen die Rezepte eine eher untergeordnete Rolle. Nach ihnen zu kochen, führt auch nicht immer zum Erfolg – Inspiration aber bieten sie allemal.
Für weitere Anmerkungen zur Culinaria-Reihe siehe auch die Kurzkritiken von: «Culinaria Karibik» oder «Culinaria Russia».
First Publication: 17-6-2009
Modifications: 13-10-2011