D | E  

Sharjah, Restaurant «Al Maskoof»

Szene 9

«Und was für ein Trottel!», dachte Maille – obwohl er einräumen musste, dass Odettes faszinierender Kopf, diese beherrschte Wildheit in ihren Zügen, bei der Einstellung vor zwei Jahren möglicherweise die grössere Rolle gespielt hatte als ihre Referenzen. Während er sich in einem Restaurant an der Al Merraija niederliess, dachte er über das Gespräch mit Mercier nach. Eine Seerose, die es sonst nur noch auf Santa Lemusa gab, was in aller Welt konnte das mit dem Fall Koslow zu tun haben? Natürlich hatte er Mercier nicht gesagt, dass er die Seerose eigentlich nur als ‹Geschenk› für Marie mit zu den Wasserproben aus dem schwedischen See gepackt hatte. Dass der Zufall für einen spielte, kam schliesslich selten genug vor.

Abgesehen von Datteln und getrockneten Zitronen haben die Emirate kaum Küchenzutaten anzubieten. Doch liegt die Gegend seit Jahrhunderten an der wichtigsten Handelsroute zwischen Indien und dem Mittelmeerraum, was auch in der Küche deutliche Spuren hinterlassen hat, die eine Kombination aus indischen, persischen und türkischen Traditionen darstellt. Maille bestellte Kabab Laham, ein saftiges weiches Spiesschen aus Lammhackfleisch. Dazu gab es einen Eintopf aus gebrochenem Weizen mit Gemüse (Jareesh) sowie Foul, eine Art Salat aus halb zerstossenen Saubohnen.

Spiesschen mit Lammhackfleisch

Menu Maille

Mit jedem Happen dieses arabischen Menus verbiss sich Geheimagent Hektor Maille tiefer in der Frage, was eine lemusische Seerose aus einem schwedischen Teich mit der Entführung von Professor Koslow zu tun haben könnte:

  • Kabab Laham (Hackfleisch vom Lamm am Spiess)
  • Jareesh (Würziger Weizenschrot mit Gemüse)
  • Foul (Zerstossene Saubohnen)