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Welche Geschichte erzählt diese Szene?

Die Szene erzählt die Geschichte eines Menschen in einem Zimmer. Die Person kam von draussen herein. Sie sitzt an den Tisch, trinkt ein Glas Wein und liest ein Buch – während Stunden, wenn nicht gar Tagen, wartet sie so. Sie wartet auf etwas, das von draussen kommt. Ein Koffer steht neben ihr, ohne Funktion, ohne Sinn. Die Person will weder fortgehen noch bleiben, sie wartet. Nach einigen Tagen ist sie verschwunden. Was bleibt ist ein Abbild von ihr. Dieses Spiegelbild blickt von draussen durch das Fenster in den Raum hinein und betrachtet die Szenerie des eigenen Wartens. Es ist das von Aussen nach Innen gewendete Warten.

Warum haben Sie diese Szene gerade so eingerichtet?

Mich hat die Zweiteilung des Raumes interessiert, diese Situation eines Innen und eines Aussen. Das wollte ich thematisieren. Es stellte sich die Frage, wo ich die wartende Person positionieren sollte – denn der Moment des Wartens ist ja unpersönlich. Ich bin das Zimmer und ich bin es auch, die es betrachtet und zusammensetzt.

Katja Bürer (geboren am 17. Februar 1970 in Basel, Schweiz). Kunsthistorikerin. Arbeitet als Übersetzerin und Web-Designerin. Assistentin von HOIO während der Ausstellung Buenos días Buenos Aires im MAMbA. Lebt in Buenos Aires.

• Die «Autorretratos» in Buenos Aires – kurze Einführung
• Die Geschichte der «Autorretratos»

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